Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 3 – Sonntag, den 17. Januar 1937, S. 8
In der Zeit vom 17. bis 24. Januar findet im Turnerheim Cranzahl eine große Jubiläums-Ausstellung statt, da sich jetzt in diesem Monat Januar ein Vierteljahrhundert vollendet, daß sich Cranzahler Schnitzer und Heimatfreunde zusammenfanden, innerhalb einer Vereinigung sich der Pflege echter erzgebirgischer Schnitz- und Bastlerkunst zu widmen. Die Jubiläums-Schau legt Zeugnis ab von dem überaus fleißigen Wirken und Schaffen des Vereins, und kein anderer als unser Kreisleiter Vogelsang, dem ja eben die Pflege erzgebirgischer Heimatkunst allezeit besonders am Herzen liegt, hat für diese Ausstellung die Schirmherrschaft übernommen. Wir finden auf der Ausstellung Weihnachtsberge, welche zum Teil aus vorigen Jahrhunderten stammen, finden aber auch Krippen aus neuerer Zeit, die eben beweisen, wie in der Gegenwart die Schnitzkunst vorangeht. Fast jede Woche sitzen die Cranzahler Schnitzer und Bastler zusammen, um mit vereinter Kraft zu schaffen. Diese Feierabend- und Volkskunst der Cranzahler gilt es, einmalig durch den Besuch der Jubiläums-Ausstellung zu würdigen, und deshalb laden wir auch hier an dieser Stelle zum Besuch dieser Ausstellung ein. Überall im Erzgebirge werden weihnachtliche Ausstellungen jetzt veranstaltet. — Noch lange nach Weihnachten weihnachtet es noch immer in unserem Erzgebirge. Ja, jetzt erst, nachdem man zu Hause die Krippen und Moosberge abzubauen beginnt, ist just die richtige Zeit, die Heimatkunst einmal einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zum Christfest selbst will ja niemand seinen Weihnachtsberg, seine Pyramide usw. entbehren. Jetzt aber sind unsre Erzgebirgler bereit, jetzt stellen sie gern zur Schau, woran sie selbst sich mit ihren Familien im trauten Weihnachtszimmer des Erzgebirges erfreut haben. Deshalb kommt unsere Einladung heute also auch noch zurecht. Auf zur Jubiläums-Krippen-Schau in Cranzahl! Dem Jubelverein aber gilt unser herzliches Glückauf! zu weiterem fröhlichen Schaffen.