Das neue Kinderheim in Schlettau.

„Kinderhort“ in Schlettau.

Am Sonntag, den 5. Dezember, fand, wie aus einem ausführlichen Bericht in Nr. 284 unserer „Obererzgebirgischen Zeitung“ ersichtlich wurde, die Einweihung des neuen Kinderhortes in Schlettau statt. Heute bringen wir unseren Lesern das schmucke, freundlich ins Heimatland grüßende Häuschen im Bilde. In den Charakter unserer erzgebirgischen Landschaft fügt sich das Bauwerk, welches an der Straße nach Walthersdorf errichtet worden ist, harmonisch ein. Das breite Dach breitet sich wie die Flügel einer Glucke schützend über das Haus, in dem sich – wie Herr Pfarrer Bitterlich in seiner Festansprache so sinnig ausdrückte – ein kleines Völkchen wärmen und erfreuen soll, dieweil die Eltern dem rauhen Tagwerk nachgehen können, unbesorgt um die Kleinen, die im Kinderhort nun der Obhut eines Heimvaters und einer treusorgenden Schwester anvertraut sind. Mit goldenen Lettern grüßt die Inschrift hinaus ins Land und verkündet jetzt um die Weihnachtszeit die frohe Botschaft an Schlettaus Jugend, die mit dem Kinderheim eine so prächtige Weihnachtsgabe erhalten hat. Auch an dieser Stelle verdienen die Förderer des Hordes ein herzliches „Habt Dank“. Innere Mission und dem Landeskonsistorium, sowie dem guten Freunde in Australien, der zu dem Werke 25 Pfund Sterling gestiftet hatte, Dank gilt weiter der fürsorglichen Unterstützung des Herrn Oberkirchenrat Hanitzsch-Annaberg u. seiner Frau Gemahlin, Dank vor allem aber dem lieben Ortsgeistlichen, Herrn Pfarrer Bitterlich, und der treuen Sorge seiner Gattin, die beide dem Schlettauer Kinderhort Herz und Hand geöffnet haben; Dank gilt weiter Herrn Stadtrat Klubescheidt, der sich so warm für die Finanzierung des Werkes eingesetzt hatte; Herrn Baumeister Vogelsang, den Firmen C. Heinrich Starke-Schlettau und Gustav Auerswald-Günhain. Ueber den Bau haben wir ausführlich in Nr. 284 der „O. Z.“ berichtet.

Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 50 – Sonntag, den 12. Dezember 1926, S. 1