Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 36. – Sonntag, den 2. September 1928, S. 4.
Im Erzgebirge droben, im schönen Sachsenland,
Da liegt ein kleines Städtlein, noch wenigen bekannt,
Wie aus der Spielzeugschachtel am Berge hingestellt
Liegt abseits es vom Lärme und Hasten dieser Welt.
Es liegt dort still und friedlich, von frischem Grün umsäumt,
Ein Ort für Hochzeitsreisen, wo nur vom Glück man träumt.
Ein herrlich’ Stückchen Erde, – wie selten es sonst gibt,
Für jeden, der Erholung und Ruh’ und Frieden liebt.
Die kranke Großstadtlunge wird dort gesund und rein,
Atmest in luft’gen Höhen du würzige Waldluft ein.
Glaubst du schon bald zu sterben, dort wirst du neu belebt.
Dies Heiligtum zu schützen, ein Berg sich dort erhebt.
Er schaut weit in die Lande und hält getreue Wacht,
Daß Großstadtgift und Lärmen nicht hierher wird gebracht.
Steigst du als froher Wand’rer zum „Scheibenberg” hinauf,
Tut sich nach allen Seiten ein Wunderblick dir auf.
Du siehst dort vor dir liegen dein liebes Sachsenland
Und reichst dem lieben Herrgott hier oben bald die Hand.
Und dieser Blick von „Oben” – er macht zufrieden dich.
Du sagst dir: „Von dort „Unten” beneidet mancher mich.”
Mit einem Male hast du’s, was fehlt der heut’gen Zeit –
Verärgert sind die Menschen durch Unzufriedenheit.
D’rum Mensch, willst du gesunden, so eil’ im schnellen Lauf
Ins sächsische Erzgebirge, nach „Scheibenberg” hinauf!
Der Berg wird dich begrüßen als Gast zu jeder Frist –
Heut’ tut er’s ganz besonders, weil auf ihm „Bergfest” ist.
(Hans-Hannes-Pörschel.)