Erzgebirgische Heimatblätter Nr. 33 – Sonntag, den 12. August 1928, S. 4
Zum Deutschen Turnfest in Köln sind, wie berichtet, auch zahlreiche Turner des oberen Erzgebirges gefahren, um dort Zeugnis abzulegen von der Treue und Begeisterung, mit der die Zugehörigen der D. T. auch in unserer Gebirgsheimat das Erbe Ludwig Jahns hüten und fördern. U. a. begaben sich auch Turner und Turnerinnen aus Scheibenberg und Elterlein, wie die O. Z. bereits eingehend meldete, in einem Kraftpostwagen zur Stadt des ewigen Domes und haben dort unvergeßliche Tage verlebt. Die gesamte Fahrt ist von Anfang bis Ende störungslos verlaufen und bewies damit auch erneut die hervorragende technische Leistungsfähigkeit der großen Personenverkehrswagen der deutschen Post.
Unsere Bilder führen den Leser der O. Z. nunmehr heute zwei interessante Momente dieser Fahrt vor Augen. Bild 1 veranschaulicht die glückliche Ankunft der Scheibenberger und Elterleiner in Köln nach einer unbeschreiblich schönen fünftägigen Fahrt durch die deutschen Gaue, die den Teilnehmern die Herrlichkeiten unseres Vaterlandes so recht eindrucksvoll vor Augen führte. Überall war man entzückt von dem, was man gesehen, und welche Begeisterung herrschte, als man in den so wundervoll geschmückten Straßen der Feststadt eintraf. Das zweite Bild zeigt die Erzgebirgsturner kurz vor ihrer Weiterfahrt in Steinau im Regierungsbezirk Schlüchter, einem verträumten Städtchen von alter historischer Vergangenheit, gelegen zwischen Taunus und Spessart.